
Welsangeln boomt.
Die Jagd auf den größten Süßwasserräuber in unseren
heimischen Gewässern zieht immer mehr Angler in ihren Bann. Ansitzangeln auf Welse am großen Strom ist ein faszinierendes Abenteuer - direkt vor der Haustür. Die riesige Wasserfläche des
Rheins birgt einen uralten Fischbestand und die Aussichten auf Fische jenseits der 2 Meter Marke sind mehr als gut.
In der Praxis legen jedoch Verbote, Einschränkungen
und auch reale Gefahren die Messlatte zum Fangerfolg sehr hoch. Schon das Verbot lebender Köderfische und die mancherorts nur eingeschränkt mögliche Benutzung von Auslegebooten für die Montagen
schrecken viele interessierte Angler ab. Einsteiger kapitulieren vor der großen Wasserfläche des Rheins:
Wo soll ich meine Montagen im Fluss platzieren?
Wie soll ich meine Montagen ausbringen, wenn ein Boot nicht erlaubt oder zu gefährlich ist?
Welche Köder soll ich den Wallern präsentieren?
Welches Gerät brauche ich, um auch kampfstarken Fischen in der Strömung Paroli bieten zu können?
Auch wer als erfahrener Spanien-, Italien- oder Frankreichfahrer einfach 1 zu 1 versucht Methoden aus den südeuropäischen Wallerhochburgen auf
heimische Flüsse zu übertragen, kann sich an Vater Rhein gehörig die Zähne ausbeißen. Jeder Fluss birgt seine eigenen Gesetze. 20-30 Blanknächte bis zum ersten Wels in der Heimat? Keine
Seltenheit! Und für manch einen der Grund, das mit Euphorie angeschaffte Waller-Tackle frustriert im Keller verstauben zu lassen und die Mission Heimatwaller endgültig als gescheitert zu
erklären.
Der (fangentscheidende) Schlüssel zum Erfolg liegt in einem systemischen Zusammenspiel verschiedener Bedingungsfelder. Stellenauswahl,
Wettersituation, Luftdruck, Wasserstand und -temperatur, Köderpräsentation und Materialwahl sind einige davon. Wer an heimischen Gewässern legal und erfolgreich Waller jagen will, der muss viel
Zeit investieren. Muss fokussiert sein auf die Gesetze seines Flussabschnittes und seiner Bewohner, muss das Wetter und das Wasser lesen können, muss Rückschläge verkraften, aus Erfahrungen und
Fehlern lernen, probieren und wieder und wieder verwerfen, muss Strecke machen, kreativ sein und einen langen Atem haben.
Wer dazu bereit ist, sich dieser Herausforderung zu stellen, der kann Sternstunden erleben.

Wenn die Nacht anbricht, die Stunde der Fledermäuse gekommen ist und die Montagen an den
fängigen Stellen im Fluss platziert sind, beginnt das gespannte Warten.
Wenn sich dann irgendwann mitten in der Nacht , begleitet vom Kreischen des Bissanzeigers, die Rute zum Halbkreis biegt und die Spitze Richtung Wasser zeigt, bittet am anderen Ende der
Schnur niemand Geringeres zum Tanz als der unbestrittene König unserer Gewässer:
Silurus Glanis.

Ein schlaues, schleimbedecktes und gefräßiges, zuweilen jedoch äußerst zickiges und sensibles, bullig geballtes Muskelpaket mit unbändiger Kraft. Fische über 2 Meter sind am Rhein schon lange keine Seltenheit mehr.
Wer es einmal mit einem solchen Gegner in der Strömung aufnehmen durfte, der wird für immer infiziert bleiben. Der Begriff „Wallervirus“ klingt abgedroschen. Wir reden eher von "passionierter
Abhängigkeit":
Wallerangeln macht definitiv
süchtig!